Senioren-Tages-Residenz Johnke
- Tagsüber liebevoll in familiärer Atmosphäre umsorgt - abends im eigenen Zuhause

Demenz - Die Herausforderung im Alter


Demenzerkrankte sind mit dem ständigen vorschreitenden Verlust ihrer geistigen Fähigkeiten konfrontiert. Sie können sich nicht mehr auf ihre jahrzehntelang eingespielten Wahrnehmungs-, Erkennungs- und Gedächtnisstrategien verlassen. Die bisher vertraute Umgebung, die nahestehenden Personen, Alltagsroutinen und Fertigkeiten im Umgang mit bestimmten Situationen und Personen erscheinen dem Kranken als nicht mehr gewiss, wirken fremd und lassen sich oft nicht mehr eindeutig zuordnen. Die Außenwelt wird zu einer furchteinflößenden Bedrohung, weil die geistige Binnenstruktur dem Geschehen nicht mehr Herr wird. Sie verspüren die Hilflosigkeit und Überforderung gegenüber ihrer Umwelt. Dies verursacht einen tiefgreifenden und existentiellen Leidens- und Belastungsdruck. Depressive Verstimmungen, Angst, Furcht und Stress sind die Folgen. Dieses äußern Demenzerkrankte häufig durch Unruhe, Schreien, verbale und tätliche Aggressionen, Apathie und Fluchtreaktionen.

Deswegen ist es uns in der „Senioren-Tages-Residenz Johnke“ wichtig, dass sich unsere Tagesgäste sicher fühlen, physisch wohl fühlen, das Gefühl haben, selbstbestimmt zu sein, ein optimales Beschäftigungsangebot erfahren und das Wichtigste: Freude  erleben.


Ein demenzgerechtes Milieu schaffen wir durch
Ø unsere Pflege- und Betreuungskräfte
Ø Biografie-Arbeit
Ø unser demenzgerechtes Beschäftigungsangebot / Therapieangebot
Ø unsere demenzgerechte  räumliche Ausstattung
Ø unsere Bestreben gemeinsam mit den Angehörigen zum Wohle des Tagesgastes zu arbeiten

Unsere Pflege- und Betreuungskräfte besitzen als Grundlage  viel Wissen um die Krankheit, das Krankheitserleben, die Reaktionsformen,  die Entstehung von Verhaltensauffälligkeiten und Kenntnisse über verschiedene Kommunikationstechniken, die sich im Umgang mit Demenz sehr bewährt haben.


Dieses  erreichen wir durch:
·        regelmäßige Fort- und Weiterbildungen, intern sowie extern
·        Fallbesprechungen und Supervisionen
·        und Teamarbeit

Die Leiterin der Tagespflege ist als IHK-zertifizierte Demenzfachkraft kompetenter Ansprechpartner für Mitarbeiter, Gäste und Angehörige.

Zudem gelten bei uns die 3 Grundpfeiler einer helfenden Beziehung von Carl Rogers


  1. Empathie: Das Sich-Einfühlen in die Welt des Gegenübers, ein Sich-Einlassen auf die Gefühle, Werte und Gedanken des Erkrankten.
  2. Unbedingte Wertschätzung:  Ich nehme mein Gegenüber an, akzeptiere  es und verzichte darauf, es verändern zu       wollen. Ich bringe den Menschen mit Demenz Wertschätzung entgegen, ohne diese an besondere Bedingungen zu knüpfen.
  3. Echtheit: Sich nicht verstellen und zu seinen eigenen Gefühlen stehen: „Was du sagst, sei wahr aber sage nicht immer alles, was wahr ist“. Grenzenlose Offenheit kann Menschen mit Demenz manches Mal überfordern.

Unser Pflege- und Betreuungskonzept basiert auf qualitätsgesicherte Prozesse, die in unserem QM-Handbuch definiert sind.

Biografie-Arbeit ist ein wichtiger Schlüssel zum Verständnis,  denn „Biografie-Arbeit“ heißt Puzzleteile aus dem sich allmählich auflösendem Bild der Lebensgeschichte zu sammeln und so zusammenzufügen, dass der Demente nicht mehr als unbeschriebenes Blatt erscheint. Es ist uns  wichtig, dass wir nicht nur Wissen über die Lebensdaten haben sondern auch möglichst etwas über die Bewertung der Lebensereignisse erfahren. Mit anderen Worten: Wie hat der Mensch mit Demenz Situationen und Ereignisse in seinem Leben empfunden?

Biografie-Arbeit hilft uns im Pflegealltag


  • den Tagesgast besser zu verstehen und  Verhaltensweisen einzuordnen (z.B. die alte Dame, die Lebensmittel sammelt und hortet, von der wir wissen, dass sie im Krieg viel Hungersleid hatte.)
  • herausforderndes Verhalten zu reduzieren (z.B. Frau Müller, die viele Jahre in einer Wohnung ohne Dusche lebte und jetzt beim Einstieg in die Dusche Angst hat und schreit. Am Waschbecken lässt sie sich aber gerne helfen)
  • den Tagesgast  von einer anderen Seite kennen zu lernen, umso Fähigkeiten zu erkennen und zu fördern. (z.B. Frau Müller die ihr Leben lang gerne strickte vor allem für ihre Enkelkinder)


Für unsere Tagesgäste bringt Biografie-Arbeit viele Vorteile. Es...
•             fördert das Selbstvertrauen
•             dient der Orientierung
•             bietet  die Möglichkeit der sinnvollen Beschäftigung
•             vermittelt Wertschätzung
•             verschafft  Erfolgserlebnisse
•             hilft, dass sich der Erkrankte verstanden fühlt
•             fördert  die Teilhabe am sozialen Leben
•             trägt zur Identitätswahrung bei
•             fördert  die Aktivität
•             schafft  Sicherheit


Wir erstellen für jeden unserer Tagesgäste ein Erinnerungsbuch.
Ein Erinnerungsbuch dient nicht zum Trainieren von vergessenen Erlebnissen sondern zum Sichtbarmachen von positiven Erinnerungen.


Wir bieten ein demenzgerechtes Beschäftigungskonzept an.


„MAKSaktiv“ ist eine motorische, alltagspraktische, kognitive und spirituelle Beschäftigungs- und Aktivierungstherapie.
Es handelt sich dabei um eine multimodale Gruppentherapie zur gezielten Förderung von Menschen mit Demenz. „Multimodal“ bedeutet, dass eine Einheit der Förderung mit MAKS immer aus einer spirituellen Einstimmung zur Festigung des Zugehörigkeitsgefühls zur Gruppe und dann aus verschiedenen motorischen, alltagspraktischen und kognitiven Beschäftigungen besteht. Es gibt Hinweise, dass eine solche ganzheitliche Ressourcenförderung für Geist, Körper und Selbstständigkeit im Alltag größeren Nutzen für Betroffene bringt als ein unimodales Vorgehen – also beispielsweise reines kognitives Training.
„MAKS aktiv“ unterscheidet sich von anderen Beschäftigungs- und Aktivierungsprogrammen durch die wissenschaftliche Überprüfung der Wirksamkeit. MAKS wurde in einer methodisch äußerst anspruchsvollen Studie in Pflegeheimen untersucht und es zeigte sich deutlich, dass MAKS auf alltagspraktische Fähigkeiten, Kognition, Verhalten und Stimmung positive Auswirkungen hat. Menschen, die an MAKS teilgenommen haben, konnten ihre kognitiven und alltagspraktischen Fähigkeiten über ein Jahr hinweg aufrechterhalten. Das ist bis dato noch mit keiner anderen Therapie und ohne „Nebenwirkungen“ gelungen ist. Bemerkenswert ist auch, dass MAKS im Bereich der alltagspraktischen Fähigkeiten sogar nachhaltig wirkt.


Demenzgerechte  räumliche Ausstattung

Schlechte Umgebung kann krank und unglücklich machen. Was liegt also näher als anzunehmen, dass die Umkehrung dieses Gedankens genauso gilt: Eine schöne, reizvolle Umgebung und eine angenehme Gesellschaft machen zufrieden, glücklich und gesund!
Daher haben wir uns entschieden milieutherapeutische Ansätze in unserer räumlichen Ausstattung zu berücksichtigen, welches zusätzlich unterstützt wird durch die farbtherapeutische Raumgestaltung. Die Einrichtung der Tagespflege ist hell, offen und freundlich gestaltet. Die Aktivitätsräume sind im Zentrum des Hauses angelegt. Das Haus haben wir mit viel Liebe im barocken Stil restauriert, dekoriert und gestaltet. Es soll unsere innere Einstellung zu unseren Gästen widerspiegeln: Respekt, Wertschätzung, Wärme, Freundlichkeit und Geborgenheit.


Unser Bestreben gemeinsam mit den Angehörigen zum Wohle des Tagesgastes zu arbeiten

Die Welt von Demenzerkrankten wird immer unverständlicher, durch den langsamen Verlust von Lebensgeschichte, Orientierung und Sprache. Dies erzeugt Unsicherheit und Angst. Gerade in dieser Krisensituation brauchen Menschen mit Demenz eine vertraute Umgebung, feste und klare Rituale, aber vor allem vertraute Menschen,  in den meisten Fällen sind es die Angehörigen.
Es sind aber auch die  pflegenden Angehörigen, die den vielfältigsten Belastungen, die die Betreuung von Demenzerkrankten mit sich bringt, ausgesetzt sind. Darunter ist zu verstehen der Umgang mit herausfordernden Verhalten, Kommunikationsprobleme, Wohnungsgestaltung und die Ernährung von Demenzerkrankten.
Aber auch die eigene psychische Belastung durch die Betreuung von Angehörigen mit Demenz ist ein wichtiges Thema.

Wir möchten hier kurze Einblicke zu den einzelnen Themen vermitteln, für weitere Informationen und Beratung stehen wir ihnen gerne persönlich zur Verfügung.


1          herausforderndes Verhalten bei Menschen mit Demenz

Was jeder einzelne als herausforderndes Verhalten empfindet, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und hat mit der eigenen Bewertung der Situation zu tun. Es sind  Situationen, die als schwierig und störend erlebt werden. Im Allgemeinen spricht man von herausforderndem Verhalten bei:
z.B. Distanzlosigkeit, ständiges Umherwandern, immer wieder die gleichen Fragen stellen, mit Gegenständen werfen, Drohgebärden, Beschimpfungen, sich in der Öffentlichkeit ausziehen, sich ganz in sich zurückziehen und teilnahmslos zu sein, an die Wände urinieren, Kot im Bett verteilen, falsche Anschuldigungen und Misstrauen, ständiges Hinterherlaufen und körperliche sowie verbale Aggressivität, ob gegen sich selbst oder andere.


Die Ursache für herausforderndes Verhalten kann vielschichtig sein:

Menschen mit Demenz wollen nicht absichtlich stören. Sie versuchen, sich mit den verbliebenen Fähigkeiten die Welt zu erklären und auf sie zu reagieren. Herausforderndes Verhalten ist ein Spiegelbild des inneren Chaos. Menschen mit Demenz fordern uns heraus, sie zu verstehen. Denn das Verstehen ist die Tür, hinter der sich ein einfühlsames Handeln befindet.


Ursachen für herausforderndes Verhalten können sein:

  • unterschiedliche Wahrnehmungsebenen
  • unterschiedliche Zeit- und Erlebnisebenen
  • Verkennungen und Fehldeutungen
  • Halluzinationen
  • Scham
  • sich bedroht fühlen
  • Stress und Überforderung
  • Schmerzen
  • körperliche Ursachen (auch eingeschränkte Sinne, z. B. im Bereich Hören, Sehen, Schmecken)
  • Wechsel in der Umgebung
  • Wechsel der beruflich Helfenden
  • Wechsel in Tagesabläufen oder Routinen
  • Medikamentenwechselwirkungen
  • Umstellung der Medikation
  • unruhige und hektische Umgebung
  • Ängste
  • Gefühl der Bedrohung
  • Missverständnisse, widersprüchliche Informationen


Anhand der Vielzahl der möglichen Auslöser wird deutlich, dass die Beobachtung des Verhaltens sowie die Analyse und Ursachenforschung für ein Verstehen unumgänglich sind.  Dabei würden wir sie gerne Unterstützen.


„Ein Mensch mit aggressiven Verhalten verteidigt sich. Dies ist auch ein Zeichen von Lebenswillen.“

2          Kommunikation bei Demenzerkrankten
Den meisten Menschen mit Demenz fällt es mit Fortschreitender Erkrankung immer schwerer, sich sprachlich mitzuteilen und die Sprachinhalte zu verstehen.

Dies liegt daran das Kommunikation nicht einfach willkürlich abläuft. Ein Kommunikationsprozess setzt hohe kognitive Leistungen voraus. Die gesprochene Sprache wird im Gehirn mit Konzepten und Bildern verknüpft. Nur so kann der Sinn der Wörter verstanden werden.
Menschen mit Demenz können Konzepte (Vorstellungen) nicht mehr richtig umsetzen  oder Konzepte anderer nicht mehr verstehen. Sie haben keine geistige Vorstellung mehr von vielen Wörtern. Die Bilder, die ein Mensch mit Demenz vor Augen hat, können nicht mehr logisch zu einem Konzept zusammen gefügt werden. Nicht selten ruft das Gehirn eines demenzerkrankten Menschen Bilder hervor, die für die Kommunikationssituation unpassend sind und verwirren können. Bilder können nicht lange im Gedächtnis festgehalten werden, so dass die Vorstellung von Dingen stets brüchig ist. Gehörte Worte können nicht mehr in Konzepte (Vorstellungen) umgewandelt werden.
Menschen mit Demenz versuchen stets, sich ihrer Umwelt mitzuteilen, und zwar mit den Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen. Gespräche bedeuten für den Menschen mit Demenz Anerkennung. Sie fördern eine entspannte Stimmung, Nähe und Vertrautheit.


Deshalb sollte bei der Kommunikation mit Demenzerkrankten darauf geachtet werden, dass man
Ø sich einfühlt in die Welt des Gegenübers,
Ø  nicht über die Unrichtigkeit von Aussagen diskutiert
Ø  Dialekt oder Sprichwörter nutzt  (Anregung des Altgedächtnis).
Ø  Die Kommunikation  ruhig, klar, verständlich, wertschätzend sowie eindeutig formuliert
Ø  W-Fragen stellen z.B. Wer, Was, Wo, Wie, Wann.

Ø  Fragen, die mit "Warum" beginnen sind zu vermeiden

Ø  den Menschen mit Demenz immer von vorne ansprechen und ihn auf Augenhöhe begegnet
Ø  dem Menschen mit Demenz genügend Zeit geben, das Gesagte zu verstehen.
Ø  die sprachlichen Äußerungen  mit Gegenständen unterstützt
Ø   auf die Körpersprache  achtet.


Zu 90% kommunizieren wir nonverbal. Bei Menschen mit Demenz gilt: Je mehr die Worte sich verlieren, umso mehr brauchen sie die Sicherheit auf der nonverbalen Ebene. Insbesondere mit Mimik und Gestik aber auch Körpersprache, Rhythmus einer Handlung, Körperhaltung, Augenkontakt und Berührung. Erkrankte können auch gut über die Gefühlsebene erreicht werden, denn „das Herz wird nicht dement“.


3          Ernährung von Demenzerkrankten
Dass Demenz-Patienten oft mangelernährt sind, ist nicht nur auf kognitive Störungen zurückzuführen, infolge deren sie Speisen nicht mehr als solche erkennen oder infolge deren auch die Handlungsabläufe für das Essen und Trinken oder den Umgang mit Besteck nicht mehr präsent sind. Viele Patienten leiden auch an innerer Unruhe, es fällt ihnen schwer, sich auf die Mahlzeiten zu konzentrieren.
Demenzerkrankte mit großem Bewegungsdrang haben oft einen großen Energiebedarf. Sie benötigten manchmal bis zu 3500 kcal am Tag. Ältere Menschen ohne starken Bewegungsdrang brauchen im Mittel grob 1800 kcal täglich (Ernährungs-Umschau 7, 2004 B29). Folgende Punkte sind bei der Ernährung Demenzerkrankter zu berücksichtigen:
Ø  Meist bevorzugen Demenzerkrankte bekannte und regionale Gerichte.
Ø  Süße und fettreiche Speisen werden gerne gegessen.
Ø  Deutliche Kontraste zwischen Tischdecke, Teller und Speisen bewirken, dass  das Essen besser erkannt wird.
Ø  Wird in Gesellschaft gegessen, kann der Demenz-Patient sich Abläufe beim Essen abschauen und sie nachmachen.
Ø  Viele Demenz-Patienten essen lieber mit den Fingern. Da bietet sich "Fingerfood" an. Eine solche Mahlzeit kann etwa aus geschnittenen Fleischstücken, Gemüse-Stücken und Kroketten bestehen.
Ø  Es sollten mehrere Mahlzeiten angeboten werden
Ø  Demenz-Patienten bevorzugen oft süße Getränke.
Ø  Bei Schluckstörungen sollten die Getränke angedickt werden.


4          Wohnungsgestaltung
Hier möchten wir Ihnen nur einige Beispiele geben, wie Sie die Wohnung demenzgerecht gestalten können. Genauere Informationen hierzu können sie unserer Broschüre „Demenz zuhause erleben“ entnehmen. Gerne beraten wir sie auch persönlich hierzu.
Es sollte darauf geachtet werden, dass nicht zu viel verändert wird, denn in der Regel leben die Betroffenen  schon seit „ewigen“ Zeiten in ihren 4 Wänden, die ihnen vertraut sind und in denen sie sich sicher und geborgen fühlen. So soll es auch bleiben, denn zu viele Änderungen können auch kontraproduktiv sein. Folgende Hinweise sollten bei der Gestaltung einer demenzgerechten Wohnung berücksichtigt werden:
·        Türen sollten von beiden Seiten zu öffnen sein auch wenn von der einen Seite ein Schlüssel steckt
·        rutschhemmend und fest verlegte Bodenbeläge, Stolperfallen wie z.B. Teppichläufer aussortieren.
·        Anbringen von Türklangspielen oder Türglocken an z.B. Terrassen-, Balkon- oder Außentüren, damit Angehörige bemerken, wenn der Mensch mit Demenz das Haus verlässt.
·        Schränke mit Medikamenten und Reinigungsmitteln abschließen
·        Herd mit Abschaltautomatik / Sicherheitssensoren
·        Um Brände zu verhindern, ist der Einsatz von kabellosen Wasserkochern, Mikrowellen, Bügeleisen mit Abschaltautomatik anzuraten
·        Bei Bedarf können auch im Schlafzimmer Kontrollsysteme, wie z.B. Babyphonanlagen, Kontaktmatten Anwendung finden (z.B. vor dem Bett, bei Auftritt geht automatisch das Licht an), Lichtschranke
·        Nachts einen Toilettenstuhl bereitstellen (Bremsen festziehen), um den Menschen mit Demenz unnötige Wege zu ersparen
·        Große Kalender und gut lesbare Uhren mit großen Ziffern für eine zeitlich verbesserte Orientierung anbringen
·        Unnötige Spiegel entfernen oder zuhängen. Spiegel können Menschen mit Demenz Angst machen, weil sie sich nicht selbst erkennen.
·        Giftige Zimmerpflanzen entfernen


5          Psychische Belastung von Angehörigen
Die pflegenden Angehörigen von Menschen mit Demenz sind den vielfältigsten Belastungen ausgesetzt. Im Folgenden wollen wir nur einige Beispiele benennen:

  • mangelnde Nachtruhe / nächtliche Unruhe
  • Auseinandersetzungen um pflegerische Tätigkeiten
  • fehlende Regeneration und ständige Erschöpfung
  • Unsicherheit im Umgang mit schwierigen Verhaltensweisen
  • Angst vor dem weiteren Verlauf der Krankheit und der damit verbundenen ständigen Leistungsabnahme des Erkrankten
  • Spannungen innerhalb der Familie / Vorwürfe und veränderte Rollen innerhalb der  Familie
  • Trauer:    - Abschied von Lebensperspektiven

                        - Abschied von der Person, die der Erkrankte früher einmal war

  • Enttäuschung über den Egoismus des  Erkrankten, seine Ansprüche und Forderungen nach ständiger Anwesenheit  und Verfügbarkeit
  • Enttäuschung über die verloren gegangene Fähigkeit des Erkrankten, sich in mich    hineinzuversetzen
  • Unverständnis der Umwelt, fehlende Anerkennung und Unterstützung
  • fehlende Freizeit- und Sozialkontakte, soziale Isolation
  • Doppel- und Dreifachbelastungen (Beruf, Familie, Pflege) und daraus resultierende Konflikte

Doch nur wer gut für sich sorgt, kann auch gut für andere Sorgen. Und hierbei kann Ihnen das Angebot der Tagespflege helfen mal wieder Zeit für sich zu finden, um Kraft zu tanken, soziale Kontakte zu pflegen, einfach mal Abstand zu gewinnen oder auch den normalen täglichen Arbeiten in Ruhe   nachkommen zu können.

Wir möchten ihnen auch Unterstützung geben, die Erkrankung zu verstehen oder gemeinsam auf die Spurensuche gehen, um Lösungswege zu finden, wenn ihr Angehöriger schwierig im Umgang und Verhalten ist  (lehnt Körperpflege ab, ist aggressiv …..). Hierfür bitten wir Ihnen zusätzlich an, an internen Fortbildungen in unserem Haus mit teilzunehmen z.B. Kommunikation mit Demenzerkrankten, Umgang mit schwierigen Verhalten bei Menschen mit Demenz, usw..

Wir sind aber auch da um einfach mal ein offenes Ohr für Sie zu haben, für Ihre Probleme, Sorgen und Nöte, die sie als Angehörige von Menschen mit Demenz haben.